Game Drive mit Hindernissen

Mittwoch Morgen wollten wir früh um halb sieben zur Jeepsafari aufbrechen. Der Wecker war gestellt und die Taschen gepackt. Ich lag schon früh wach vor Aufregung, verließ mich aber darauf, dass der Wecker angeht. Als dann plötzlich das Telefon klingelte und ein Mann fragte, ob wir einen Game Drive machen würden. Er würde auf uns warten... Es war halb sieben und wir schliefen alle... Also Schnellstart, die Kinder zogen super mit und wir hechteten in fünf Minuten zur Rezeption. Zum Glück warteten nur noch ein Pärchen und der Scout auf uns. Wir fuhren los und erreichten das Tor zum Nationalpark. Das Tor ist eigentlich eine reine Formsache, denn Victoria  Falls ist eigentlich komplett Naturpark. Es gibt keine Zäune, die wilden Tiere können überall hin. Das ist das Besondere an Vicfalls. Auch wenn es gleichzeitig bedeutet, dass die Tiere überall sein können. Für eine Safari nicht so gut, weil man unter Umständen gar keine Tiere antrifft... So erging es uns beinah. 
Kaum waren wir hinter dem Tor, stoppte der Wagen und unser Scout kontrollierte etwas unter der Motorhaube. Er sagte, er müsse mal telefonieren, weil anscheinend jemand Benzin in den Dieselmotor gefüllt hatte. Er rief seinen Chef an und nach einer halben Stunde am Wegesrand kam der angefahren. Sie gossen etwas Diesel nach und vereinbarten, es zu versuchen, ob der Motor das Knattern wieder sein lässt und wir doch fahren können. Zur Sicherheit versprach der Chef, hinter uns herzufahren. 
Der Motor knatterte ohrenbetäubend und ich gab schon jede Hoffnung auf, bei dem Krach ein einziges wildes Tier zu sehen zu bekommen. Nach fünf Minuten gab der Motor dann endgültig den Geist auf. Wir schauten uns hoffnungsvoll um, aber der Chef war nicht da. Es stellte sich heraus, dass er bereits einen Ersatzwagen organisiert hatte, mit dem er zehn Minuten später glücklicherweise auftauchte. 
Dann starteten wir den Game Drive... Abgesehen von den üblichen Verdächtigen, wie Impala, Kudu, Warthog (liebevoll auch hier Pumba genannt, wie in Disneys König der Löwen) fanden wir leider kein Tier... Nicht einmal einen Elefanten, abgesehen von einem Einzigen gleich ganz zu Beginn. Meine Enttäuschung wuchs, und die Kinder wurden müde. Da rettete uns noch die Sichtung einer Giraffenherde, an die wir recht nah herankamen. Nach einem kurzen Picknick am Zambesi ging es dann auch schon zurück. Ein Game Drive der unerwarteten Art... Zumindest bekommen wir die Hälfte der Gebühren wohl erstattet. Schade trotzdem. Ich hätte es unseren Kindern so gewünscht, dass wir mehr zu sehen bekommen.
Es stellt sich heraus, dass ein kleineres Reservat für eine intensive Game Suche besser geeignet ist als der große gesamte Nationalpark. Ein Landsmann, den wir beim Sunset Cruise kennen gelernt hatten, erzählte glücklich davon, im Stanley Livingstone Private Game Reserve alle Big Five gesehen zu haben.... :-(  naja, so lernt man auch dazu....
Eine Rettung der enttäuschenden Auslese von Wildsichtungen ist sicherlich das Wasserloch, das wir vom Hotel sehen und beobachten. Dort haben wir zahlreiche Elefanten, Büffel, Krokodile, Impalas, Kudus, Warthogs, und Vögel aller Art gesehen.

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