In der Tram über die Victoria Falls Brücke

Gleich am ersten Abend haben wir einen Sunset Tram Ride gebucht, der über die Brücke der Victoria Falls führt, die die Grenze zwischen Zimbabwe und Zambia bildet. Es ist einer der wenigen Aktivitäten, zu denen man hier selbst anreisen muss. Wir haben ja unseren Mietwagen und unser IPad TomTom, das uns bisher immer gut geleitet hat. Dies mal hatte die Bahnstation Vicfalls eingegeben. Sie leitete uns allerdings zu dem 'Parkplatz' der Bahnen, nicht zum Bahnsteig. Nachdem ich den Verlauf der Schienen weiter verfolgte, fand ich auch den Bahnsteig und wir landeten beim traditionellen Victoria Falls Hotel. Es stellte sich heraus, dass die kleine Tram, mit der wir die kurze Fahrt zur Brücke machten, dem Hotel gehört und die Brückenbauarbeiter vor 109 Jahren das Hotel zur Übernachtung nutzten. Damals war es so klein wie der Dining Room des jetzigen Hotels. Das Hotel im klassisch kolonialen Stil ist selbst eine Touristenattraktion. Von seinem Garten aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Brücke, und alles erinnert an die Zeit, in der schwarze Diener mit weißen Handschuhen die weiße Herrschaft bedienten. 
Aber zurück zum Bahnhof bzw. der Einsteigestelle der Tram, die liebevoll mit Figuren und Teppich für unsere Fahrt hergerichtet war. Wir wurden sehr freundlich begrüßt, es waren außer uns noch ein Paar aus Namibia und ein Franzose dabei. Nachdem jeder Gast ein Getränk bekommen hatte, fuhr die kleine süße Tram los. Die Fahrt ging durch den Ort in den Nationalpark hinein und erreichte dann den Grenzpunkt. Der Schaffner lief zum Grenzposten, um unsere Passnummern anzugeben. Diese Fahrt führt zwar faktisch auf zambisches Land, stellt jedoch keine richtige Einreise dar, da wir ja direkt danach wieder über die Brücke zurückfuhren. Die Zollangelegenheit ging daher sehr schnell und die Fahrt ging weiter auf die Brücke bis zu ihrem anderen Ende. Dort stiegen wir aus und uns wurde ein Glas Champagner angeboten. In einer szenischen Darstellung spielte uns ein Darsteller den Chefingenieur der Brücke vor und erzählte uns auf diese Art nett und gut verständlich, in welcher Zeit und wie das Bauwerk vor 109 Jahren errichtet wurde. Als er mit seiner Präsentation fertig war, konnten wir gerade noch den Sonnenuntergang hinter der Brücke bestaunen und fotografieren. Es war unser erster Blick auf die Fälle, und es war beeindruckend. Auch wenn die Sonne auf der anderen Seite untergeht, so war es ein schönes Licht und eine tolle Aussicht.
Wir waren dann besonders aufgeregt, da wir ein Familienschloß mitgebracht hatten, das wir gemäß dem in aller Welt bereits bekannten Brauch folgend an der Brücke als Zeichen der Liebe und Zusammengehörigkeit unserer Familie anbringen wollten. Wir konnten kein anderes Schloß finden.... Also sind wir anscheinend die Ersten, die die Vicfalls Brücke be'schließen'! Stolz und glücklich warfen wir die drei Schlüssel die Brücke hinunter und besiegelten unseren Besuch. 
Anschließend bestiegen alle Gäste wieder die Bahn und es ging wieder nach Zimbabwe zurück. Nach der schnellen Grenzformalität verlief die Fahrt im Dunkeln durch den Nationalpark, wo wir noch zwei Elefanten kurz sahen und dann wieder bei der Station bzw. kurz davor ankamen. Alles in allem war es ein sehr netter kleiner Event, der uns wunderbar einen ersten Eindruck der Victoriafälle bot.


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